Unsere erste große Fotoreise für 2019 steht kurz bevor. Diesmal geht es nach Norwegen auf die Lofoten. Für jede Reise wird aufs neue der Koffer gepackt. Wir haben viele Motive im Kopf, die wir umsetzen wollen und brauchen natürlich auch viel Ausrüstung. Allerdings sind wir mit dem Flugzeug unterwegs und dementsprechend mit unserem Platz und Gewicht für die Ausrüstung begrenzt. Wir müssen uns also entscheiden, was und wieviel wir mitnehmen. Wir geben Dir hier einen kleinen Einblick, wie wir unsere Fotoreise angehen und welchen Teil unserer Ausrüstung wir mitnehmen.
Die Ausrüstung kommt ins Handgepäck!
Wir haben uns die Vorgabe zu eigen gemacht, dass der Großteil der Ausrüstung in das Handgepäck kommen muss. Warum?
Koffer gehen einen anderen Weg als Du. Sie werden auf dem Weg ins Flugzeug nicht gerade sanft angefasst. Wir wollen nicht, dass durch eine falsche Handhabe unsere Technik defekt am Reiseziel ankommt. Auch kann es passieren, dass der Koffer aus Versehen nicht ins Flugzeug kommt oder den Anschlussflug verpasst. Dann stehst Du blöd da. Teure Fotoreise und keine Kamera dabei oder sogar kaputt. Das Szenario können wir nur verhindern, indem wir das Equipment sprichwörtlich “am Mann” haben.
Wieviel Platz haben wir?
Wir fliegen bei unserer Fotoreise normale Holzklasse Economy Class, also kein extra Koffer oder zusätzliches Handgepäcksstück. Das Handgepäck ist auf Grund der Overhead Compartments im Flieger in der Größe begrenzt. Jede Fluggesellschaft hat ihre eigenen Regeln, wie groß und wie schwer der Gegenstand sein darf. Im Durchschnitt kann man ungefähr von folgenden Maßen für das Handgepäck ausgehen:
Handgepäck 55cm x 40cm x 20cm (BxHxT) und 8kg Gewicht
Eine gute (genauere) Übersicht findest Du hier bei www.hand-gepaeck.de
Gerade die sehr günstigen Mitbewerber überprüfen das auch schon einmal gerne. Es ist immer ratsam, sich vorher zu erkundigen, welche Regeln genau gelten.
Zusätzliches Handgepäck
Wie? Nun doch? Oben steht doch, kein weiteres Handgepäcksstück! Stimmt.
ABER:
Bei den meisten Fluggesellschaften ist es erlaubt, zusätzlich zum regulären Stück Handgepäck noch einen persönlichen Gegenstand in die Kabine des Flugzeugs mitnehmen. Dieser Gegenstand sollte wesentlich kleiner sein, als das eigentliche Handgepäck. Dieser Punkt ist für uns als Fotografen sehr interessant, denn so ein persönlicher Gegenstand kann zum Beispiel ein Laptop oder eine Kamera sein und zählt nicht zu der Gewichtsbegrenzung vom Handgepäck. Das macht schon etwas aus, wenn die Kamera und ein Objektiv allein um die 2kg wiegen.
Generelle Überlegung:
Wir nehmen auf unsere Fotoreise nur das an Ausrüstung mit, was wir auch wirklich benötigen. Alles andere bleibt zu Hause. Wir müssen nicht unnötig Ausrüstung mit uns herumtragen, die am Ende gar nicht ausgepackt wird.
Marco 
Felix
Was kommt bei Felix mit:
Die Fototasche:
Felix hat mit dem Lowepro Rover Pro 45l Rucksack* einen mittlerweile treuen Begleiter für seine Fotoreise. Es ist ein Outdoor-Rucksack für eine größere Ausrüstung, wo nicht nur die Kamera, sondern auch viel Zubehör reinpasst. Laut Hersteller ist der Rucksack für das Handgepäck 2cm zu hoch. Bisher wurde das aber nie nachgemessen.
Kamera: Nikon D610*, Sony a7MKII* mit Commlite-Adapter, GoPro Hero7*
Objektive: IRIX 15mm Firefly f2.4* und Nikkor 28-300mm f3.5-5.6*
Stative: 3legged Thing Punks Corey*, Pakpod*
Zubehör:
Powerbank, Ersatzakkus, Ladegeräte
ND-Schraubfiltersystem Slim Pro von Haida*
Blasebalg, Mikrofasertuch
Laptop, Festplatte, SD-Karten, Handy
Insgesamt sind das ca. die zulässigen 8kg Gewicht. Die Stative kommen allerdings ins Aufgabegepäck. Warum, erklären wir später.
Nur zwei Objektive?
Felix nimmt nur zwei Objektive und zwei Kameras mit, um Gewicht zu sparen und einen Objektiv-Wechsel zu vermeiden. Mit dem Nikkor 28-300mm hat er ein gutes Reise-Zoom-Objektiv, was einen sehr weiten Teil der Brennweiten abdeckt. Es hat nur den Nachteil, dass es am Rand nicht ganz so scharf ist, wie ein ordentliches Tele-Objektiv und die Lichtstärke begrenzt ist. Für die Landschafts- und eventuellen Nordlichter-Bilder ist das Irix 15mm ideal.
Was nimmt Marco mit auf die Fotoreise:
Die Fototasche:
Marco hat mit dem f-stop Ajna 40l ebenfalls einen Outdoor-Rucksack. Bei ihm kommt noch eine Internal Camera Unit vom Hersteller mit dazu, die speziell für den Rucksack konzipiert und auf die Bedürfnisse von Fotografen ausgelegt ist. Laut Hersteller ist der Rucksack für das Handgepäck geeignet.
Kameras: Canon 5DMKIII*, Sony a7MKIII* mit Sigma MC-11 Adapter*
Objektive: Samyang 14mm f2.8*, Canon L 24-70 f2.8*, Canon L 70-200mm f4*
Stative: Manfrotto BeFree*, Manfrotto Pixie Evo*
Drohne: DJI Mavic Pro*
Zubehör:
Powerbank, Ersatzakkus, Ladegeräte
ND-Steckfilter System von Lee Filters*
Blasebalg, Mikrofastertuch
Laptop, Festplatte, SD-Karten, Handy
Mehr Objektive – Vor- oder Nachteil?
Marco hat drei Objektive, die er mitnimmt. Er muss den Objektivwechsel im Zweifel in Kauf nehmen, hat aber dafür die etwas schärferen Bilder, da die Objektive für die entsprechenden Brennweiten optimiert sind.
Das Stativ kommt in den Koffer:
Es ist möglich, kleinere Stative in das Handgepäck mitzunehmen, allerdings liegt es im Ermessen der Flughafenbetreiber bzw. Des Sicherheitspersonals, ob es erlaubt ist oder nicht. Es kann also sein, dass Du zum Ziel damit fliegen kannst, aber es auf dem Rückweg nicht geht. Größere Stative stellen auf Grund der Größe und des Gewichts sowieso ein Sicherheitsrisiko dar und sind nicht zugelassen. Es wäre schade, ein sehr teures Stativ am Flughafen lassen zu müssen. Also lieber gleich ab in den Koffer damit!
Die Planung steht, jetzt wird gepackt!
Planung bei einer Fotoreise ist das A und O. Damit wir beim Packen aber auch ja nichts vergessen, haben wir eine Reisecheckliste für Fotografen, die wir vor jedem noch so kleinen oder großen Trip benutzen.